Cappo

Hallo ich heiße Eva und bin die Besitzerin von Cappuccino (Cappo).

Cappuccino ist ein 1,72 großes französisches Reitpferd (Selle Français) und ist 16 Jahre alt.
Seit 8 Jahren ist er nun an meiner Seite.

Über seine Vorgeschichte weiß ich leider nicht viel, er ist in Frankreich in einem Springstall geboren. In einer Reitschule als Schulpferd gelaufen. Dann hat ein Mädchen ihn gekauft und für 1,5 Jahre stand Cappo bei ihr in Karlsruhe in einem großen Reitverein in einer Paddockbox. Sie war sehr ehrlich zu mir und hat erzählt, dass sie mit ihm nicht klar kam. Er war sehr frech, bockte beim Reiten, Riss sich los, wenn ihm danach war und öffnete sämtliche Türen und spazierte auch einige Male über den Hof. Da ich ein Pferd zum Ausreiten gesucht habe, sind wir ins Gelände und Cappo hat gezeigt, was er davon hielt, und versuchte mich ab-zu-buckeln. Trotz dem habe ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt und kaufte ihn. Wir haben sehr lange gebraucht, um eine Bindung aufzubauen, er hat mich sehr in Frage gestellt und war nicht sehr nett dabei… Nach viel Zeit und Geduld sind wir zu einem richtig guten Team zusammengewachsen und er ist zu einem richtigen Verlasspferd geworden.

Cappuccino musste in meiner Zeit leider schon in mehrere Ställe umziehen. Er kennt Offenstall, Box mit Paddock und normale Box mit Tagsüber Koppel. Er zeigte in der Boxenhaltung wieder viel mehr alte Verhaltensmuster und hatte meistens zu viel Energie und konnte diese nicht rauslassen. Ich beschloss ihn nie wieder in eine Box zu sperren.

Wir sind im Juli aus dem Schwarzwald nach Niedersachsen gezogen und ich musste im April innerhalb eine Woche einen geeigneten Stall finden. Dies war nicht sehr leicht, ich hatte auch Dagmar angefragt, allerdings war sie in der Zeit im Urlaub. Die Wohnung, die wir in Aussicht hatten, war sehr weit weg von Amelsen. Also beschloss ich in einen anderen Offenstall zu gehen. Was im Nachhinein keine schöne Erfahrung war. Ich habe mich nach 1 Monat auf die Suche nach Ställen gemacht, da ich nicht mit ansehen konnte, wie Grundbedürfnisse von Pferden nicht gedeckt werden und ich so was auch nicht unterstützen will.

Auf Ebay habe ich die Anzeige von Dagmar gesehen und habe mit ihr ein telefoniert.

Die Besichtigung:

Ich habe es noch nie erlebt das sich die Hofbesitzerin so viel Zeit für eine Besichtigung nimmt. Dagmar hat mir alles erklärt und gezeigt. Das ist nicht selbstverständlich! Ich war sehr begeistert und mein Gefühl hat mir gesagt, genau hier kann Cappo glücklich werden. Ich habe mir trotzdem ein paar Tage zeit gelassen und mich dann entschieden.

Der Einzug

Da der Umzug am Ende der Weidesaison stattgefunden hat, wurde Cappo in die Offenstallgruppe integriert. In einer sehr großen Box stand alles bereit. Cappo hat die anderen Pferde begrüßt und dann erst mal Fressen nachgeholt. Dagmar hat mehrfach nach ihm geschaut und hat mir mehrere Fotos geschickt. Er durfte, während die anderen Pferde auf der Weide waren, auf einen Paddock sich die Beine vertreten. In der ersten Nacht konnte man, am Morgen, gleich sehen das er sich hingelegt hatte. Ein sehr gutes Zeichen war das für mich.

Die Integration

Ein Tag vor der Integration durfte Cappo in der Zeit, als die Anderen auf der Weide standen, sich die Anlage für paar Stunden erkunden. Dagmar hat mir davon Videos geschickt.

Nach ein paar Tagen hat man deutlich gemerkt ,das er jetzt gerne in die Gruppe möchte. An dem Tag kamen auch zwei ältere Pferde von der Sommerweide in die Gruppe. Wir haben sie auf der Weide zusammen gelassen. Es war sehr entspannt, ohne viel Aufregung. Abends gab es wieder Fotos und Info, das es Allen gut geht.

Die ersten Tage in der Gruppe

Cappo fühlt sich wohl, dass hat er in der ersten Nacht und auch im weiteren Verlauf gezeigt. Wenn ich komme, kommt er und begrüßt mich. Er wirkt sehr entspannt und ausgeglichen. Es hat sich raus gestellt das Cappo doch nicht so Rangniedrig ist, wie ich es in den letzten Ställen erlebt hatte.

Der Almabtrieb

Nach zwei Wochen war es dann so weit und die große Gruppe ist auf ein letztes Stück Weide gekommen. Dagmar hat überlegt, das wir Cappo dort, bevor alle zusammen kommen, ein paar Stunden oder gar die letzten zwei Tage hinbringen könnten. Ich fand das eine super Idee. Als wir ihn rüber gebracht hatten, standen alle Pferde erst am Zaun und waren sehr neugierig. Als wir ihn dazu brachten, sind die Pferde ein paar Mal hoch und runter getrabt. Ein ranghoher Fuchs hat ihn von den anderen Pferden abgeschirmt, aber sonst gab es keine weiteren Probleme und wir beschlossen ihn dort zu lassen.

2 Tage später war dann der offizielle Almabtrieb. Jedes Pferd lief mit seinem Besitzer, als lange Reihe, durchs Dorf zum Stall. Es war sehr schönes Wetter. Das Zusammentreffen mit den anderen Pferden war dann auf der Weide am Stall. In den ersten 10 Minuten war echt viel Bewegung in der Gruppe, dass war sehr schön, so viele Pferde in Bewegung zu sehen. Cappo hat sich davon natürlich nicht stören lassen und sich erst mal gewälzt und dann auch noch paar Runden mitgedreht. Als sich alles beruhigt hat, hat Dagmar noch Getränke und Snacks gebracht. Zwei Stunden haben wir gequatscht, alle sind sehr nett, dann hat sich Jeder eine Peitsche geschnappt und die Pferde in den Offenstall getrieben. Im Offenstall war alles gut, Dagmar hat abends wieder alle informiert und Fotos geschickt.

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